13.01.2025 CosmeticBusiness

Schönheits- und Haushaltspflege wächst in der Krise

Wachstum trotz Widrigkeiten

Die große Nachfrage nach Kosmetika und Haushaltspflegeprodukten war 2024 in Deutschland ungebrochen – trotz schwacher Wirtschaftslage und gestiegener Belastungen. Der Einzelhandelsumsatz dieser Produkte stieg sogar um 3,6 Prozent auf 34,6 Milliarden Euro, teilte der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) auf Basis von Hochrechnungen jetzt mit. Der Inlandsumsatz wuchs um mehr als sieben Prozent auf 22,6 Milliarden Euro, während der Exportumsatz allerdings auf zwölf Milliarden Euro sank. Hohe Kosten und zunehmende Bürokratie schränkten indes die Investitionsspielräume ein und würden die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständisch geprägten Industrie bedrohen, hieß es.

Kassenschlager Kosmetika

Trotz Konsumzurückhaltung behaupteten sich Schönheitspflegemittel mit einem Umsatzanstieg von sieben Prozent auf fast 17 Milliarden Euro. Gerade dekorative Kosmetik wie Lippenstift, Concealer und Wimperntusche verzeichnete ein Wachstum von zehn Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, gefolgt von Zahnpflegemitteln mit einem Plus von gut neun Prozent auf fast zwei Milliarden Euro. Düfte machten knapp 2,1 Milliarden Euro aus. Auch die umsatzstärkste Kategorie der Haarpflegemittel wuchs erneut deutlich auf 3,8 Milliarden Euro. „In Krisenzeiten sind gepflegtes Auftreten und individuelles Styling für Verbraucherinnen und Verbraucher besonders wichtig“, sagte IKW-Vorsitzender Georg Held. Zugleich wuchs der Bereich der Haushaltspflegemittel um mehr als sieben Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Weichspüler legten sogar um über 22 Prozent zu, Universal- und Colorwaschmittel um fast zehn Prozent.

Drogerien wichtigster Absatzmarkt

Ihre Kosmetika kaufen die deutschen Konsumenten nach wie vor zumeist in Drogeriemärkten: Deren Marktanteil beträgt 52 Prozent, gefolgt vom Fachhandel und dem wachsenden E-Commerce. Bei Haushaltspflegeprodukten dominieren ebenfalls Drogerien, aber auch Discounter und Supermärkte spielen eine wichtige Rolle. Unterdessen lag das Auslandsgeschäft der Branche mit zwölf Milliarden Euro unter dem Vorjahresniveau. Während die Schönheitspflege den Export zuletzt gestärkt hatte, sank der Export von Kosmetika auf neun Milliarden Euro. Haushaltspflegeprodukte hingegen verzeichneten ein Plus auf drei Milliarden Euro.

Branche stark belastet

Die wirtschaftlichen Herausforderungen für die IKW-Mitgliedsunternehmen haben sich indes weiter verschärft. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sieht sich durch steigende Energiepreise und Arbeitskosten sowie durch Inflation, neue Abgaben und Rechtsunsicherheiten stark belastet, wie eine Umfrage der IKW zeigte. Auch zusätzliche Melde- und Berichtspflichten etwa durch den „Green Deal“ der EU und die Lieferkettenvorgaben bremsen die Handlungsspielräume und die Investitionsbereitschaft. Dennoch rechnet die Branche in diesem Jahr mit einem Umsatzwachstum von 2,3 Prozent. Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel vertritt mehr als 440 Unternehmen, sie decken 95 Prozent des Marktes ab.

Quelle: IKW

IKW
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