Nachhaltige Kosmetik durch KI
IBM und L'Oréal wollen mit neuer Software die Branche revolutionieren
Der IT-Riese IBM und der weltweit größte Kosmetikhersteller L'Oréal haben eine Kooperation vereinbart, um mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) die Entwicklung neuer Kosmetika voranzutreiben. L'Oréal möchte die sogenannte Generative KI und die Expertise von IBM nutzen, um nachhaltigere Rohstoffe einzusetzen sowie seinen Energieaufwand und Materialabfälle zu reduzieren, teilten die international führenden Konzerne mit. Entwickelt werde ein maßgeschneidertes KI-Grundlagenmodell, das das erste seiner Art in der Branche sei. Die Software solle zukünftig die 4000 Beschäftigten der Forschungs- und Innovationsteams von L'Oréal unterstützen. Die französische Gruppe betreibt weltweit 20 Forschungszentren in elf Ländern.
Offensive für Bio-Produkte bis 2030
„Als Teil unseres Programms für digitale Transformation wird diese Partnerschaft die Geschwindigkeit und den Umfang unserer Innovationen und Neuformulierungen erhöhen“, betont Stéphane Ortiz, Head of Innovation Métiers and Product Development bei L'Oréal. Das Milliardenunternehmen will bis 2030 den Großteil seiner Produkte aus biologisch erzeugten Materialien herstellen und die Kreislaufwirtschaft intensiv nutzen. Neue Produkte würden dabei immer höhere Standards bei Nachhaltigkeit, Individualisierung und Inklusivität erreichen, so das Unternehmen. Die Allianz mit IBM bedeute eine neue, aufregende Ära für den Innovations- und Entwicklungsprozess, auch wenn das Haus bereits über große Expertise in den Schönheitswissenschaften und bei der Datenstrukturierung verfüge, betonte der Chief Transformation & Digital Officer bei L'Oréal, Matthieu Cassier.
KI-Daten ändern Rezepturentwicklung
Laut IBM nutzt das innovative KI-Modell eine große Zahl Rezepturen und Komponentendaten von L'Oréal. Damit solle sowohl die Entwicklung neuer Produkte also auch die Neuformulierung bestehender Kosmetika und das Wachstum der Produktion beschleunigt werden. „Wir glauben an die Macht der zweckgebundenen, maßgeschneiderten KI, um Unternehmen zu transformieren“, sagt Guilhaume Leroy-Méline, Distinguished Engineer bei IBM Consulting Frankreich. Zudem werde IBM Consulting den prominenten Kunden dabei unterstützen, die Rezepturentwicklung neu zu gestalten. Ein tieferes Verständnis erneuerbarer Inhaltsstoffe werde L'Oréal helfen, nachhaltigere Produkte zu entwickeln.
IBM leistet Pionierarbeit
Genutzt werden für die neue Technologie sogenannte Basismodelle. Sie sind in der Lage, verschiedene Aufgaben auszuführen und Informationen von einem Bereich auf einen anderen zu übertragen. IBM leistet auf dem Gebiet Pionierarbeit, unter anderem bei der Anwendung von Basismodellen etwa in den Bereichen Sprachverarbeitung, Chemie und Geodaten.
Quelle: IBM
