Schönheitsmarkt in Deutschland boomt
Kosmetikhersteller bekommen internationale Krisen jedoch deutlich zu spüren
Die deutschen Hersteller von Kosmetika und Haushaltspflegeprodukten haben für das erste Quartal ein leichtes Wachstum um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum vermeldet. Die Branche erzielte demnach trotz des schwachen internationalen Konsumklimas 7,5 Milliarden Euro Umsatz, berichtet der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Basis der Auswertung sind Verkaufspreise im deutschen und internationalen Einzelhandel. Positiv entwickelte sich vor allem das Inlandsgeschäft, das mit 4,5 Milliarden Euro Umsatz ein Wachstum von mehr als sechs Prozent verzeichnete. Im Gegensatz dazu schrumpfte der Export auf drei Milliarden Euro – ein Rückgang von rund fünf Prozent. Bereits 2024 hatte sich mit einem Minus von mehr als drei Prozent eine Trendumkehr im Außenhandel abgezeichnet.
Globale Konflikte belastet Export
„Unsere Unternehmen spüren die Auswirkungen gestörter internationaler Handelsbeziehungen deutlich“, sagte IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser. Militärische Auseinandersetzungen und die Sorge vor der Eskalation weiterer Konflikte sorgten für Verunsicherung bei Geschäftspartnern und Verbrauchern. Zudem seien Hersteller in Deutschland durch hohe Energie-, Rohstoff- und Lohnkosten sowie einen enormen Bürokratieaufwand weltweit benachteiligt. Einige Firmen hätten sich bereits stärker auf den Absatz ihrer Produkte im Inland konzentriert, betonte Keiser. Mit Sorge würden die Unternehmen auch auf die Verhandlungen der EU mit den USA über die künftigen Handelsbeziehungen blicken. Seifen und Kosmetika gehörten zu den bedeutendsten Verbrauchsgütern, die in die USA exportiert werden. Heimische Hersteller hätten voriges Jahr Kosmetikprodukte für 286 Millionen Euro an amerikanische Kunden verkauft.
Keine Zölle auf Zahncremes
Zölle auf Ausfuhren in die USA und Gegenmaßnahmen der EU würden enorme Kosten verursachen und die Handelsbeziehungen massiv stören. Leidtragende wären in erster Linie die Verbraucherinnen und Verbraucher. „Im Alltag der Menschen diesseits und jenseits des Atlantiks sind kosmetische Produkte unverzichtbar – nicht nur für Hygiene und Gesundheit, sondern auch für Wohlbefinden und Selbstwertgefühl“, betonte Keiser. Aber auch die Innovationskraft der Industrie würde geschwächt, Wertschöpfung und Arbeitsplätze würden bedroht. „Unser Geschäft mit US-Partnern ist von Kooperation und Fairness geprägt“, betonte Keiser. „Auf dieser Basis wünschen wir uns auch die Weiterentwicklung der Beziehungen.“
Quelle: IKW
