Vom Abwasser zur High-End-Kosmetik
Wie aus Textilfärbewasser gesunde wie heilsame Hautpflege wird
Das deutsch-japanische Textil-Startup Aizome hat Wastecare auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um ein Hautpflegeprodukt, das auf dem Abwasser der Textilfärbefabrik des Unternehmens basiert. Möglich wird das, da Aizome eigenen Angaben zufolge in seinem Färbeprozess anstelle von synthetischen Chemikalien ausschließlich pflanzliche Stoffe, Wasser und Ultraschall einsetzt. Das Produkt ist ein gemeinsames Projekt mit der deutschen Consultingagentur Serviceplan Innovation, von der Idee, Strategie und Kampagne stammen.
Indigo färbt blau und hemmt Entzündungen
Traditionelle pflanzenbasierte Textilfärbemethoden existieren schon seit Jahrtausenden. Ohne chemische Veredelung verblassten jedoch die Farben schnell, was sie für moderne Massenproduktion bislang untauglich machte. Mit seiner patentierten Technologie „Aizome Ultra“ setzt das Unternehmen statt Chemikalien auf Ultraschall, um die Pflanzenmoleküle an die Faser zu binden. Es greift dabei auf ein großes Spektrum an Heilpflanzen mit gesundheitsfördernden wie färbenden Eigenschaften zurück. So färbt Indigo blau und wirkt zugleich entzündungshemmend. Aus Rubia lässt sich ein rotes Pigment gewinnen, das Menstruationsbeschwerden lindert.
Alle Wasser entsprechen kosmetischen Sicherheitsstandards
Nach Angaben der Vereinten Nationen stehen chemische Färbeprozesse bei der weltweiten Wasserverschmutzung auf dem zweiten Platz. Über 1.500 synthetische Chemikalien, von Formaldehyd bis hin zu Schwermetallen, werden zum Färben und Veredeln von Produkten verwendet. 79 Prozent der Fälle von Kontaktdermatitis sind auf diese Chemikalien zurückzuführen. Bei Aizome ist der Produktionsprozess eigenen Angaben zufolge vom Anbau der Rohstoffe bis hin zur Veredelung zu 100 Prozent chemikalienfrei. Alle verwendeten Wasser aus dem Färbeverfahren sind nach ökotoxikologischen und kosmetischen Sicherheitsstandards getestet und zertifiziert, heißt es weiter.
Quelle: Aizome