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31.01.2022 CosmeticBusiness

So wird Kunststoff dufte

Grafe entwickelt Masterbatch für PP, das nach frisch gereinigtem Bad duftet

Grafe arbeitet derzeit an Kunststoffen, die Gerüche verströmen können. Nach Angaben des Herstellers entstand bereits ein Masterbatch für PP, das mittels eines Öls zum Duften gebracht wird. Das Prinzip beruht auf der Migration des Duftstoffes an die Oberfläche. Je nach Kunststoff wird dabei der Prozess gebremst, was den Effekt verlängert, so das Unternehmen. Demnach zeigte der Duft in Polyolefinen wie PP, PE und weiteren weichen Polymeren, beispielsweise TPU, eine gute Wirkung.

Dufteffekt von langer Dauer

In dem verwendeten Fertigungsverfahren ist das Masterbatch mit einem Öl besonders hoch konzentriert, heißt es weiter. Trotzdem soll das Masterbatch dabei förderbar bleiben und sich bei einer Dosierung zwischen einem und drei Prozent normal verarbeiten lassen. Je nach Trägerpolymer bleibt die Transparenz erhalten. Die Dauer der Duftzeit hängt von Art der Anwendung, der Kunststofftype, der Umgebungstemperatur und der Frischluftzufuhr ab. So konnte der Duft in PP auch nach vier Monaten noch erhalten bleiben. Auch das Einfärben beeinflusst laut Grafe die Duftwirkung nicht signifikant.

Neben Optik und Haptik steht nun mit der Olfaktorik durch die Duftbatches den Anwenderindustrien eine dritte Möglichkeit zur Verfügung, die Sinne anzusprechen. Denkbar ist für den Hersteller auch, die Bereiche zu kombinieren. So könnte demnach ein Gelb entstehen, das nach frischer Zitrone riecht, oder ein Grün, das den Duft von Minze verströmt. Im aktuellen Projekt, das seit Anfang 2021 läuft, entstand ein Duftbatch, das nach einem frisch geputzten Bad riecht. Grafe zufolge steht ihm ein breites Spektrum an Duftölen zur Verfügung, was eine Vielzahl möglicher Anwendungen eröffnet.

Herausforderungen sind noch zu meistern

Die aktuelle Entwicklung soll die Initialzündung sein, um weitere Projektpartner zu gewinnen, so das Unternehmen. Denn noch seien einige Hürden zu überwinden, wie zum Beispiel die Temperaturstabilität, den Flammschutz oder die mechanische Stabilität. Zudem seien die Hygienevorgaben in den Bereichen Medizintechnik, Verpackungs- und Lebensmittelindustrie für die Umsetzung herausfordernd..

Quelle, Foto: Grafe

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